1. März 2015

Live aus Australien #12 - Das rote Zentrum: Outback vom Feinsten

Es ist Donnerstag früh.
Früh bedeutet um genau zu sein ca. 4 Uhr, als unser Wecker klingelt. Wir machen uns fertig, bevor wir in die Hotellobby gehen um uns ein Taxi zu bestellen.


Unser nächstes Ziel ist Brisbane Airport, denn wir fliegen nach Alice Springs (jedoch mit Umstieg) Die Maschine die Richtung Alice Springs abhebt, ist eine sehr kleine Boeing 717.


So wie die Maschine landet, erleben wir einen leichten Schock aufgrund der Hitze. Die Wärme fühlt sich hier jedoch anders  an als an der Ostküste - kein bisschen schwül und die Luftfeuchtigkeit ist sehr gering.


Nun befinden wir uns also im roten Zentrum Australiens.


Schon beim Ausstieg aus der Maschine kommt mir der Duft der Hitze irgendwie bekannt vor. Ich versuche zu vergleichen und mich zu erinnern, jedoch leider ohne Erfolg, vorerst - denn eine Mitreisende würde mich noch darauf aufmerksam machen.

Wir lassen uns via Transfer in unser Hotel bringen.
Heute steht nicht mehr viel an. 
Wir begeben uns unmittelbar an den Pool und tanken etwas Erholung.

Am Abend, sowie die Sonne sich etwas beruhigt, gehen wir in die kleine City und Essen noch etwas.


Ich esse einen Ceasar Salad mit Croutons und Käse und was Pascal dort isst bleibt irgendwie undefinierbar, aber es hat ihm geschmeckt. Zurück im Hotel bereiten wir bereits unsere Rucksäcke vor, denn wir werden 3 Tage und 2 Nächte im Outback verbringen und dürfen nur wenig Gepäck mitnehmen.


Nun ab ins Bett. Morgen wird ein langer Tag.
Freitag früh, 5:20 Uhr, Alice Springs. Der Wecker klingelt. Aufstehen, frisch machen, Taxi rufen. Das Taxi bringt uns zum nur 2km entfernten Treffpunkt. Dort warten wir auf den Kleinreisebus, der uns hier einsacken wird.


Unser Bus fährt vor und eine junges, motiviertes, englischsprachiges Mädel begrüßt uns. Wir fahren Richtung Ayers Rock - uns erwarten ca. 4,5h Busfahrt. 

Unterwegs halten wir noch und füttern kleine rote Kangoroos.


Auf der Weiterfahrt entdecken wir bei kurzem Stop Suveniers die man kaufen kann, dazu zählt hier neben Salz und Sand scheinbar auch SHIT :-D  In der Verpackung befinden sich kleine, ausgetrocknete Köttel... 


In unserem Camp angekommen können wir uns ein bisschen umsehen, bevor es Essen gibt.


Wir sehen die fest aufgestellten Zelte, sowie die Badezimmer. 


Es gibt eine ganz Reihe Duschkabinen, sie sehen ordentlich aus. in kleines Manko mit dem ich zu Kämpfen haben werde:  Es ist grell beleuchtet und relativ offen, das heisst: Fiecher, Fiecher, Fiecher.

Hier ist es tatsächlich so, dass es weit und breit nichts anderes gibt. Wenn man das aufgetischte Essen nicht mag - dann hat man eben Pech.
Mit Wasser versorgt man sich hier selber, so heißt es die Flaschen immer wieder schön auffüllen. 


Zu Essen gibt es ein bisschen Salat sowie eine Pampe aus Tomate, Mais, Bohnen und etwas Reisartigem. Es ist sehr erfrischend und lecker, ich werde auf jeden Fall satt. Nach dem Essen geht es zur ersten Sehenswürdigkeit.

Dazu bekommen wir Eintrittskarten für den Uluru - Kata Tjuta National Park.
Unser erster Halt in Kata Tjuta.

Dort machen wir eine Wanderung im "Valley of the Winds".


Bevor es losgeht, kontrolliert unsere Tourbegleiterin, ob jeder genug Wasser dabei hat. Bei Wanderungen dieser Art hab es schon etliche Tote durch Dehydrierung - das sollte man nicht unterschätzen, weshalb wir für jede Wanderung der nächsten Tage eine vorgeschriebene Literzahl Wasser pro Person haben. 

Unterschreiten wir diese, dürfen wir nicht mitwandern.
Wenn man nur da sitzt kommt man schon mächtig ins Schwitzen. Und wandern erst? Ich kann wirklich sagen, dass es mächtig anstrengend ist.


Was aber sofort auffällt und NICHTS, wirklich NICHTS schlimmer und anstrengender ist als das, sind Fliegen. Man fühlt sich wie eine Kuh auf der Weide. Sie fliegen einem um und in die Ohren, Nase, Augen und Mund.Man entwickelt Aggressionen, die ich nie für möglich gehalten hätte. 


Dieses ständige "Bsssssssssssssssssss bs bsss bsssss" lässt mich verrückt werden. Zum Glück sind wir darauf vorbereitet und haben Kopfnetze dabei. Mit den Netzen, genug Wasser und unseren Hüten ausgerüstet sowie ordentlich eingecremt starten wir die erste Wanderung.


Wir trinken sehr sehr viel und kommen mega ins Schwitzen, das Wasser in unseren Flaschen wird schnell warm. Nur das Wasser in unseren eigenen CampingFlaschen hält sich länger kühl. Meine Gesichtsfarbe passt sich schnell den Kata Tjuta an :-)


Nach der Wanderung dort halten wir noch am Kata Tjuta Dune Viewing, was jetzt in meinen Augen nicht besonders spektakulär war.  Man hatte zwar eine 360 Grad Sicht von Kata Tjuta zum 50km entfernten Uluru, jedoch nicht sonderlich atemberaubend.

Was mich da schon mehr mitreist ist der nächste Halt: am Sunset Viewing zum Uluru.

Dort gibt es Snacks sowie Champanger zum Abschluss des ersten Tages. Ich stürze mich sofort auf die frische Paprika.


Außerdem, und Haupt Grund dieses Stopps, schauen wir den Uluru beim Sonnenuntergang zu. Am wunderschönsten ist die Aussicht, wenn es nicht bewölkt ist. 

Doch ich finde, es kann sich trotzdem sehen lassen:


Nachdem die Sonne untergegangen ist geht es zurück ins Camp. Wir haben einen wirklich tollen, ereignisreichen Tag hinter uns. Bei dieser Tour sind tatsächlich auch 4 deutsche Reisende sowie 2 Österreicher am Start.

Helmut und Gerlinde kommen aus Paderborn und reisen wie wir 3 Wochen durch Australien. Alex und Laurenz, 19 und 20 Jahre, sind bereits seit 6 Monaten als Backpacker unterwegs und dies ist nun ihr letztes Ziel. Die beiden Jungs kommen aus Köln. Die Österreicher Inge und Franz, 22 und 30 Jahre alt reisen als Pärchen eine ähnliche Tour wie wir - stehen jedoch gerade am Anfang ihrer Reise. Mit allen 6 verstehen wir uns super und setzen uns am nett gedeckten Tisch zum Abend zusammen hin.

Ich jedoch esse nichts, da ich vom snacken gesättigt bin. 

Außerdem gibt es Kangoroo und Kamel, dazu Kartoffeln.
Beim besten Willen: ohne mich.


Bevor wir unsere Zelte zugewiesen bekommen, machen wir noch eine kleine Vorstellungsrunde und gehen alle duschen. Wir haben nur ca 6 Stunden Schlaf... oder auch 5, wenn man nicht schlafen kann weil man im eigenen Schweiß badet und es vor Hitze nicht aushält..  Ich liege noch eine ganze Weile wach, bevor ich endlich einschlafen kann. 

Samstag morgen, der Wecker klingelt um 04:40.
Endlich. Es fühlt sich kühler an. Mal sehen, was uns heute erwartet.

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